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Kinder- und Jugendpsychiatrie in Landshut meistert Transformationsprozess

Kinder- und Jugendpsychiatrie in Landshut meistert Transformationsprozess

Bezirkstagspräsident und Chefärztin stellen Ergebnisse vor

 
Landshut. Die Corona-Pandemie hat Kindern- und Jugendlichen viel abverlangt – schulisch, körperlich aber vor allem mental. Ein Umstand, der sich in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (KJP) im Bezirkskrankenhaus mit frappierenden Zahlen bemerkbar macht. Im Jahr 2021 stieg die Zahl der Zuläufe um 52 Prozent, im Jahr 2022 um 73 Prozent und im ersten Halbjahr 2023 um 93 Prozent. Eine Mammutaufgabe. Und das, inmitten eines Transformationsprozesses, der sowohl die Leitung der Kinder- und Jugendpsychiatrie als auch ihre Mitarbeiter forderte. Doch mit Chefärztin Dr. Tanja Hochegger – sie ist seit 2020 im Amt –  und der neuen Pflegedienstleiterin KJP und stellvertretende Pflegedirektorin Eva Siebel sei die Klinik bestens für die Zukunft gewappnet, sagte Bezirkstagspräsident als Träger aller niederbayerischen Bezirkskrankenhäuser bei der Pressekonferenz am Mittwoch im Bezirkskrankenhaus Landshut anlässlich des Weltkindertages.
 
„Wir sind sehr zufrieden mit dem von Frau Dr. Hochegger eigeleiteten Reformprozess“, so Dr. Heinrich. Die Modernisierung finde stets unter Beachtung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse statt, „Krankenhausleitung und Personal ziehen an einem Strang.“ Damit spielte er auch auf die neue Pflegedienstleiterin KJP und stellvertretende Pflegedirektorin an. „Mit Frau Siebel ist es gelungen, eine bestens qualifizierte Kraft für den Pflege- und Erziehungsdienst der KJP zu gewinnen.“ Heute ermögliche das Team, auch dank der neuen „Doppelspitze“, eine „moderne und fachlich breit aufgestellte Behandlung“. Er hoffe, dass Tanja Hochegger und Eva Siebel die KJP auch weiter in eine vielversprechende Zukunft führen werden.
 
Die neue Maxime der KJP Landshut stellte Chefärztin Dr. Hochegger vor: Sie setze künftig vor allem auf Verständnis und eine individuelle Versorgung. Ihr Team habe in den vergangenen drei Jahren eine hervorragende Leistung gezeigt. Sie hoffe, dass die Arbeit auch in Zukunft erfolgreich fortgesetzt werde. Angesprochen auf die Fixierung von Patienten in einer psychischen Ausnahmesituation, die in der Vergangenheit kontrovers diskutiert wurde, sagte sie: „Wir können darauf in Zukunft leider nicht komplett verzichten.“ Wenn Patienten Gefahr laufen, sich selbst und andere zu verletzten, sei es notwendig. Allerdings könne heute viel flexibler darüber entschieden werden. „Das Pflegepersonal hat wesentlich mehr Handlungs- und Entscheidungsbefugnis bei freiheitsentziehenden Maßnahmen zugesprochen bekommen“, so Hochegger.
 
Auf der Pressekonferenz nahm neben den Rednern noch ein weiterer Gast Platz: Wilma das Plüsch-Wallaby in seiner Funktion als neues Maskottchen der Kinder- und Jugendpsychiatrie Landshut. Wilma soll den jungen Patienten im neuen „Sorgenfrei“-Leitfaden den Alltag im Bezirkskrankenhaus in Landshut altersgerecht näherbringen und ihnen die Angst vor der Einrichtung nehmen.
 
Das will auch die neue Pflegedienstleiterin KJP und stellvertretende Pflegedirektorin Eva Siebel. Sie verfügt über große Expertise, kann mehrere Studienabschlüsse und insgesamt 13 Jahre Berufserfahrung vorweisen. Siebel freue sich schon auf ihre neue Tätigkeit in Landshut. Vorgefunden habe sie ein äußerst engagiertes Team, das einen guten Draht zu den Patienten pflege. Eine ihrer ersten größeren Aufgaben sei der Aufbau der Kriseninterventionsstation. „Ich bin zuversichtlich, dass wir im multiprofessionellen Team ein wertvolles Konzept entwickeln werden.“
 
Stefan Eichmüller, Referatsleiter der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Niederbayern, ist bemüht, eine möglichst wohnortnahe Behandlung anzubieten. Das erschwere allerdings der derzeit grassierende Fachkräftemangel enorm, so Eichmüller bei der Pressekonferenz. Dennoch sei der Bezirk bestrebt, die Versorgungsinfrastruktur in Niederbayern stetig zu verbessern. Und die Bemühungen zeigen Früchte. Der Aufbau des zweiten stationären Standortes in Passau sei in vollem Gange.
 
„Das ist eine zentrale Maßnahme für uns und wird die Versorgung von Menschen mit psychischen Problemen deutlich verbessern“, sagte Dr. Heinrich zu dem Projekt. Gerade durch die enge Kooperation mit der Kinderklinik Dritter Orden entstünden wertvolle Synergieeffekte. „Die KJP in Landshut und der Bezirk Niederbayern befinden sich auf einem guten Weg. Wir lassen Menschen in Not nicht im Stich.“
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