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Forderung zum Ab-Schalttag: Nach den AKW auch die Uranfabriken abschalten!

Uranfabriken in Gronau / Lingen / Almelo (NL)

 

Forderung zum Ab-Schalttag:

Nach den AKW auch die Uranfabriken abschalten!

 

(Bonn, Berlin, 28.02.2024) Der Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) fordert anlässlich des diesjährigen Schalttages (29.2.24) die Ab-Schaltung und Stilllegung der Uranfabriken in Gronau (NRW) und Lingen (Niedersachsen). Weitere Forderung des BBU: Die Ab-Schaltung der niederländischen Urananreicherungsanlage in Almelo (NL). Und: Aus Sicht des BBU darf weltweit kein weiterer Atommüll produziert werden.

 

Gronau Ab-Schalttag 29.02.1988 W.N. Foto: BBU

Die Urananreicherungsanlage in Gronau und die Brennelementefabrik in Lingen haben bisher unbefristete Betriebsgenehmigungen, trotz beschlossenem Atomausstieg. In beiden Anlagen wird Uran für den Einsatz in internationalen Atomkraftwerken vorbereitet, in beiden Anlagen fällt Uranmüll an und ihr Betrieb ist mit zahlreichen gefährlichen Atomtransporten verbunden.

Beide Anlagen sind seit Jahrzehnten in Betrieb. Die Brennelementefabrik in Lingen begann Ende der 70er Jahre mit der Brennelementeproduktion, die Urananreicherungsanlage in Gronau startete Mitte der 80er Jahre mit der Urananreicherung. In beiden Anlagen kam es immer wieder zu Pannen und Störfällen. In der Gronauer Urananreicherungsanlage wurde 2010 ein Arbeiter verstrahlt und in der Brennelementefabrik Lingen sorgte 2018 ein Brand für Aufregung.

Aktuell läuft ein Genehmigungsverfahren, bei dem es um das Vorhaben der französischen Atomfirma ANF/Framatome geht, in Lingen im Rahmen einer Produktionserweiterung in Kooperation mit dem russischen Atomkonzern Rosatom hexagonale „russische“Brennelemente f ür den Einsatz in Atomreaktoren russischer Bauart zu produzieren. Biszum 3. März können beim Umweltministerium in Hannover Einsprüche gegen dasVorhaben eingereicht werden.

https://www.umwelt.niedersachsen.de/brennelementfertigungsanlage_lingen/sachstandsinformation-bfl-8451.html

Neben der Urananreicherungsanlage in Gronau soll eine Halle gebaut werden, in der kontaminierte Uran-Zentrifugen gelagert werden sollen. Auch dieses Vorhaben wird von Bürgerinitiativen und vom BBU abgelehnt. Das offizielle Genehmigungsverfahren wurde bisher noch nicht eröffnet.

Neben den Uranfabriken in Gronau und Lingen gibt es im Dreiländereck von NRW- Niedersachsen und Niederlande eine dritte Uranfabrik, die niederländische Urananreicherungsanlage in Almelo. Sie wird ebenfalls wie die Schwesteranlage in Gronau vom Urenco-Konzern betrieben, an dem auch die Energiekonzerne RWE und E.ON beteiligt sind. Grenzüberschreitend fordert der BBU auch die Ab-Schaltung der niederländischen Urananreicherungsanlage. Zudem lehnt der BBU auch die Pläne zum Neubau von Atomkraftwerken in den Niederlanden ab.

Gegen die Uranfabriken, gegen Atomtransporte und auch gegen die AKW-Pläne in den Niederlanden richtet sich am Sonntag (3. März 2024) eine Mahnwache an der Gronauer Urananreicherungsanlage, die vom Arbeitskreis Umwelt (AKU) Gronau organisiert wird (Röntgenstraße 4, 13.30 bis 14.30 Uhr). Ein Anlass der Mahnwache ist der bevorstehende 13. Jahrestag der Atomkatastrophe in Fukushima (Japan). Und ebenfalls am Sonntag findet an der Gronauer Urananreicherungsanlage der 450. Sonntagsspaziergang statt, der seit Ende 1986 traditionell immer am ersten Sonntag im Monat von Anti-Atomkraft- und Friedensinitiativen aus dem Großraum Gronau / Lingen / Almelo durchgeführt wird.

Grundlegend setzt sich der BBU für die Ab-Schaltung aller Uranfabriken und Atomkraftwerke weltweit ein.

 

Engagement unterstützen

Der BBU ist der Dachverband zahlreicher Bürgerinitiativen, Umweltverbände und Einzelmitglieder. Er wurde 1972 gegründet und hat seinen Sitz in Bonn. Weitere Umweltgruppen, Aktionsbündnisse und engagierte Privatpersonen sind aufgerufen, dem BBU beizutreten um die themenübergreifende Vernetzung der Umweltschutzbewegung zu verstärken. Der BBU engagiert sich u. a. für menschen- und umweltfreundliche Verkehrskonzepte, für den sofortigen und weltweiten Atomausstieg, gegen die gefährliche CO2-Endlagerung, gegen Fracking und für umweltfreundliche Energiequellen.

Zur Finanzierung seines vielfältigen Engagements bittet der BBU um Spenden aus den Reihen der Bevölkerung. Spendenkonto: BBU, Sparkasse Bonn, IBAN: DE62370501980019002666, SWIFT-BIC: COLSDE33.

Informationen über den BBU und seine Aktivitäten gibt es im Internet unter http://www.bbu-online.de und telefonisch unter 0228-214032. Die Facebook-Adresse lautet http://www.facebook.com/BBU72. Postanschrift: BBU, Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn.

 

Foto: BBU
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