Das war ein gebrauchter Abend für die Roten Raben. Beim Tabellendritten Dresdner SC unterlagen die Schützlinge von Cheftrainer Juan Diego Garcia Diaz mit 0:3 (20:25, 24:26, 10:25) und verloren obendrein Anna Spanou, die früh verletzt raus musste. Da auf ihrer Position im Außenangriff auch schon Alondra Vazquez wegen Knieproblemen fehlte, musste der Raben-Coach improvisieren und die 18 Jahre junge Cayetana Lopez Rey ins kalte Wasser werfen. Unter diesen Umständen zeigten die personell gebeutelten Vilsbiburgerinnen beim Meisterschaftskandidaten aus der sächsischen Metropole zwei Sätze lang eine mehr als beachtliche Leistung, ehe sie im dritten Durchgang nichts mehr entgegenzusetzen hatten.
Vor 2.911 Zuschauern in der fast ausverkauften Margon-Arena starteten die Raben im Vergleich zur letzten Partie gegen Stuttgart mit einer Änderung – Britte Stuut rückte für Serena Bruin in den Mittelblock. Das Spiel war gerade mal fünf Minuten alt, da blieb Anna Spanou nach einem Vilsbiburger Angriff beim Stand von 4:5 mit einer Knieverletzung am Boden liegen und wurde nach minutenlanger Erstbehandlung mit einer Trage vom Feld gerollt. Die Roten Raben, fortan mit Cayetana Lopez Rey auf der Außen-/ Annahme-Position, hatten kurz mit Abstimmungsproblemen zu kämpfen, präsentierten sich dann aber weitgehend stabil. Auch wenn der Satz über 9:10 und 12:16 mit 20:25 an Dresden ging, verkauften die Raben ihre Haut teuer.
Im zweiten Abschnitt wuchsen die Vilsbiburgerinnen unter den erwähnten Umständen sogar – fast – über sich hinaus. Über 8:5 gingen sie in einer famosen Phase mit viel Mut mit 17:9 in Führung und schienen auf einen wahrlich überraschenden Satzgewinn zuzusteuern, ehe der DSC per Zwischenspurt zum 19:19 ausgleichen konnte. Die Raben wehrten sich vehement gegen die Wende und hatten bei 24:22 zwei Satzbälle, die sie jedoch vergaben. Am Ende setzte sich Dresden mit 24:26 durch.
Damit war die Vorentscheidung gefallen und der Rahmen für den weiteren Verlauf abgesteckt. Im dritten Durchgang ging die Sache für die Raben mit sechs verlorenen Punkten von Beginn an in die falsche Richtung. Der DSC war nun unaufhaltsam im Flow des Favoriten, was für die Gäste in ein 10:25 und eine Drei-Satz-Niederlage mündete.
Als MVP wurde bei Vilsbiburg Diagonalangreiferin Pauline Martin ausgezeichnet, die sich mit 17 Zählern auch als Top-Scorerin profilierte. Auch Kapitänin Monika Salkute punktete zweistellig (10). Bei Dresden erhielt Jennifer Janiska die MVP-Medaille, während Tia Jimerson und Nathalie Lemmens die meisten Punkte (je 14) sammelten.
Nach Spielende zeichnete sich an diesem schwierigen Raben-Abend zumindest eine relativ glimpfliche Nachricht ab, sprich: die tendenzielle Entwarnung bezüglich einer etwaigen schweren Kreuzbandverletzung bei Anna Spanou. Die genaue Diagnose wird zu Wochenbeginn im Rahmen einer eingehenden Untersuchung bei Teamarzt Dr. Karl- Heinz Attenberger erfolgen.
Am kommenden Samstag, 13. Januar, 17 Uhr, bestreiten die Roten Raben in der Ballsporthalle ihr erstes Bundesliga-Heimspiel 2024 gegen die Ladies in Black Aachen.