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Bund der Vertriebenen wählte neue Vorstandschaft

Eduard Neuberger neuer Bezirksvorsitzender

Der neue BdV-Bezirksvorstand mit Ehrengästen, von links: MdL Josef Zellmeier, Emma Neuberger, Sonnhilde Bachmeier, Uwe Pfeiffer, MdL Dr. Petra Loibl, Franz Prokosch, Rosemarie Pfeiffer, Rudolf Schnur, Eduard Neuberger, Damian Bednarski, MdL a.D. Reserl Sem, Arnulf Illing, Kerstin Arz und Dr. h.c. Christian Knauer.     Foto: S. Marb/BdV

Straubing. Die Corona-Pandemie und die schwere Erkrankung seines Vorsitzenden waren in den letzten Jahren ausschlaggebend, dass es um den Bezirksverband Niederbayern des Bundes der Vertriebenen (BdV) ruhig geworden war. Seit vergangenem Wochenende soll sich dies aber wieder ändern. Auf der Jahreshauptversammlung im Straubinger Hotel Gäubodenhof wurde der 1961 im russischen Koltschanowka geborene Schauspieler Eduard Neuberger zum Nachfolger von Horst Billek gewählt. In geheimer Abstimmung votierten für ihn alle Delegierten. Ihm zur Seite stehen als Stellvertreter Rudolf Schnur (Landsmannschaft Schlesien), Damian Bednarski (Landsmannschaft der Oberschlesier) beide Landshut, und Helmut Zink (Verband der Siebenbürger Sachsen), Perkam. Zum Kassenverwalter wurde Roland Scheufler (Sudetendeutsche Landsmannschaft), Straubing, zur Schriftführerin Rosemarie Pfeiffer (Siebenbürger Sachsen), Straßkirchen, gewählt.
Welche Bedeutung man dem BdV-Bezirksverband beimisst, wurde auch durch den auffallend großen Besuch von Ehrengästen deutlich. So hatten sich BdV-Landesvorsitzender Dr. h.c. Christian Knauer, Altlandrat aus dem schwäbischen Aichach-Friedberg, die Beauftragte der Bayerischen Staatsregierung für Aussiedler und Vertriebene, Dr. Petra Loibl, MdL, der Vorsitzenden des Ausschusses für Staatshaushalt und Finanzenfragen im Bayerischen Landtag, Josef Zellmeier, MdL und die frühere CSU-Landtagsabgeordnete Reserl Sem unter die Delegierten gemischt und dadurch ihre Verbundenheit mit den Heimatvertriebenen zum Ausdruck gebracht. Sowohl Dr. Loibl wie Josef Zellmeier erinnerten an den Beginn von Flucht und Vertreibung rund 15 Millionen Deutscher aus den ehemaligen deutschen Ostprovinzen, dem Sudetenland und den Siedlungsgebieten im Osten vor 80 Jahren. Ihr tragisches Schicksal, ihre Geschichte, Eingliederung und Aufbauleistung müssten wach gehalten, ihre Kultur gepflegt werden. Kaum ein anderes Bundesland nehme seine Patenschaftsverpflichtungen gegenüber den Heimatvertriebenen und Aussiedlern so ernst, wie Bayern. Mit den vor wenigen Jahren ins Leben gerufenen Kulturwerken, die jährlich mit etwa 300.000 Euro vom Landtag unterstützt werden, habe die Kultur- und Brückenbauarbeit zu den Nachbarländern eine neue Dimension erfahren.
BdV-Landesvorsitzender Dr. h.c. Christian Knauer war vom positiven Echo der Einladung zu den Neuwahlen sichtlich angetan. Offenkundig sei die Arbeit in den Gliederungen bereits wieder auf „Vor-Corona-Niveau“, was sich nicht zuletzt auch in der Verdoppelung der Mitglieder bei den Sudetendeutschen in Straubing zeige. Hier sei die „Hunderter-Grenze“ bereits deutlich überschritten worden. Nunmehr gelte es, die Kräfte im Regierungsbezirk zu bündeln. Neben Besuchen bei den kommunalen Spitzen, sollten künftig auch wieder gemeinsame Aktionen durchgeführt werden. Dem scheidenden Vorsitzenden Horst-Falko Billek, Oberschneiding, dankte er für seine langjährige Arbeit und sprach Genesungswünsche aus.
In der Diskussion würdigte der Landshuter Stadtrat Rudolf Schnur (CSU) die Verdienste von Haushaltsvorsitzendem Josef Zellmeier im Zusammenhang mit der bevorstehenden Erneuerung des „Hauses der Heimat“ in seiner Stadt. Hier seien die Zuschusszusagen schnell, unbürokratisch und in beachtlicher Höhe bei der Stadt eingetroffen, so dass man nunmehr an die Umsetzung gehen könne. Der neugewählte Bezirksvorsitzende Eduard Neuberger bat um ein konstruktives Miteinander der Landsmannschaften und will demnächst zur konstituierenden Sitzung seine Vorstandes einladen. Dieser wird durch die ebenfalls einstimmig gewählten Beisitzer Kerstin Arz, Landshut (Siebenbürger Sachsen), Sonnhilde Bachmeier, Straubing, Arnulf Illing, Viechtach (beide Sudetendeutsche), Werner Kloos, Essenbach (Siebenbürger Sachsen), Franz Prokosch, Landshut (Landsmannschaft Schlesien) und die ehemalige Landtagsabgeordnete Reserl Sem aus Tann vervollständigt. Kassenprüfer sind Emma Neuberger, Straubing (Deutsche aus Russland) und Uwe Pfeiffer, Straßkirchen (Siebenbürger Sachsen).

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