Zur Erinnerung und Mahnung: Luftangriffe auf Landshut vor 80 Jahren
Mahnmal / Gedenkstätte seit 2013 beschlossen aber nicht umgesetzt...
An den Stadtrat der Stadt Landshut
Rathaus
19. März 2025
Antrag
zum 80. Jahrestag des Luftangriffs auf den Landshuter Hauptbahnhof
Die Verwaltung wird beauftragt, anlässlich der umfangreichen Veranstaltungsreihe „80 Jahre Frieden – Perspektiven auf das Jahr 1945 in Landshut“ die vorliegenden Stadtratsbeschlüsse hinsichtlich der im Zweiten Weltkrieg erfolgten Luftangriffe und deren Folgen aufzugreifen und konkrete Umsetzungsmöglichkeiten in den zuständigen Stadtratsgremien vorzustellen.
Gerade die genannte Veranstaltungsreihe unter der Schirmherrschaft von Staatsminister Joachim Hermann, MdL, wäre ein guter Zeitpunkt dafür. Zitat aus der Einladung zur Veranstaltungsreihe:
„…acht Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs innezuhalten, zu erinnern und den Blick auf Gegenwart und Zukunft zu richten.“
Begründung:
Eine umfassende und sichtbare Erinnerungsarbeit ist notwendig, um der Tragweite der Ereignisse gerecht zu werden und alle Generationen für die Folgen von Krieg und Gewalt zu sensibilisieren, sowie aller Opfer von Krieg und Gewalt würdig zu gedenken.
Insbesondere die junge Generation soll an die Geschichte erinnert und dafür gewonnen werden, sich aktiv für Frieden und Verständigung einzusetzen, um die Fehler der Vergangenheit nicht zu wiederholen.
Die beschlossenen Maßnahmen sollen ein Zeichen für eine verantwortungsbewusste Erinnerungskultur in Landshut setzen. Es geht darum, die Mahnungen der Geschichte lebendig zu halten und eine angemessene Gedenkkultur zu fördern.
Dazu könnte insbesondere beitragen:
1. Erweiterte historische Dokumentation:
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Erstellung eines umfassenden Berichts zu den Luftangriffen auf Landshut unter Einbeziehung neuester Erkenntnisse aus Archiven und Zeitzeugenberichten.
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Veröffentlichung der Ergebnisse auf der Website der Stadt sowie als Broschüre für Schulen und interessierte Bürger.
2. Gedenkstätten und Erinnerungsorte:
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Errichtung oder Ergänzung von Gedenktafeln an historisch relevanten Orten, insbesondere am Hauptbahnhofund in betroffenen Wohngebieten bzw. Stadtteilen.
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Erweiterung der bestehenden Gedenkorte um erklärende Texte, die die Gesamtzusammenhänge der Angriffe und deren Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung beleuchten.
3. Bildungs- und Erinnerungsarbeit:
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Kooperation mit Schulen zur Integration der Landshuter Kriegsgeschichte in den Geschichtsunterricht.
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Organisation von Zeitzeugengesprächen, Filmvorführungen oder Vorträgen in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv und lokalen Historikern.
Dabei ist auch zu prüfen, ob und wie in angemessener Weise wiederkehrend der Opfer der Luftangriffe gedacht werden kann (z.B. beim Volkstrauertag). Etwa durch die Einladung von Zeitzeugen, Historikern und Vertretern der Stadtgesellschaft zur gemeinsamen Reflexion und Erinnerung.
Rudolf Schnur
Stadtrat und Kreisvorsitzender des Bund der Vertriebenen Bayern