„Was die Menschen brauchen, sind Wohnungen“
Bürger für Landshut sprechen sich für Housing First bei Wohnungslosen in Landshut aus
Obdachlosigkeit ist ein Thema, das einerseits viele Menschen ausblenden, auch weil es oft beinahe unsichtbar geschieht, andererseits aber uns alle angeht. Gerade angesichts steigender Mieten, geringer Löhne oder Altersarmut kann man schnell in eine Abwärtsspirale geraten, aus der man nur schwer herauskommt.
Auch die Stadt Landshut ist nicht von Obdachlosigkeit ausgenommen: Neben den der Stadt gemeldeten Wohnungslosen gibt es eine variierende Zahl von Personen ohne festen Wohnsitz. Dank ehrenamtlicher Initiativen ist in den vergangenen Jahren Bewegung in die Thematik gekommen, und es gibt inzwischen koordinierte Anlaufstellen, beispielsweise von der Berberhilfe Landshut e. V., die die Menschen begleiten und unterstützen, wo es möglich ist.
Dies geht jedoch nach Meinung von Gründungsmitglied der Berberhilfe und Stadtratskandidatin der Bürger für Landshut Mariana Gronewald-Haake noch nicht weit genug: „Was die Menschen brauchen, sind Wohnungen. Wer eine Wohnadresse hat, hat die Möglichkeit, ein Bankkonto zu eröffnen, Post von den Ämtern zu erhalten, Bewerbungen zu schreiben. Die eigenen vier Wände bieten Schutz und Sicherheit vor Kälte und Übergriffen und ausreichend Ruhe, um weitere Schritte für die Zukunft zu planen. Daher wünsche ich mir für Landshut ein Housing First Konzept, wie es in vielen Ländern, wie Finnland oder den USA bereits erfolgreich umgesetzt wird.“
Housing First ist keine neue Idee: Wohnungslose erhalten hierbei sofort eine kleine Wohnung und werden engmaschig betreut, damit alle Ämtergänge reibungslos funktionieren. In einem zweiten Schritt werden sie bei Jobsuche, Zukunftsplanung und der endgültigen Wohnungssuche unterstützt. In Finnland hat man auf diese Weise die Obdachlosigkeit um über 30 % verringern können. „Wir glauben, dass dies eine auf Nachhaltigkeit angelegte Lösung für das Problem der Wohnungslosen in Landshut darstellen kann.“, so Mariana Gronewald-Haake.
Foto und Text: Mariana Gronewald-Haake, Bürger für Landshut