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„Nein“ zu Cannabis: Verstärkte Aufklärungsarbeit für den Gesundheits- und Jugendschutz an Niederbayerns Schulen

„Nein“ zu Cannabis: Verstärkte Aufklärungsarbeit für den Gesundheits- und Jugendschutz an Niederbayerns Schulen

Karin Bilek neu im Suchtpräventions-Team

 

Bayern setzt seine Präventionsoffensive gegen Cannabiskonsum zum Schutz von Schulkindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit Kräften fort. In allen Regierungsbezirken, darunter in Niederbayern, sind Experten zielgerichtet im Einsatz. Wie auch Karin Bilek, die künftig das Suchtpräventions-Team im Bereich 5 „Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz“ der Regierung von Niederbayern verstärkt. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit: die Cannabisprävention mit dem Fokus auf Schulen zu intensivieren.

Cannabis ist bundesweit die am häufigsten konsumierte illegale Droge – vor allem in der Altersgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen: 15- bis 24-Jährige haben zu 40,6 Prozent zumindest einmal Cannabis probiert – damit liegt Deutschland laut der „Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung“ auf Platz vier in Europa. Ein starkes Motiv sei Neugierde. Aber auch grenzüberschreitende Erfahrungen oder ein Austesten des Verbotenen seien für viele Jugendliche in der Pubertät ein Anreiz.

Weiteren Angaben zufolge seien junge Jugendliche besonders gefährdet – gerade auch, weil sich das Gehirn in diesem Alter noch in einer Umbauphase befinde. Neueste Ergebnisse aus der Forschung zeigten, dass frühes und häufiges Kiffen mit geringerem Bildungserfolg verknüpft sei. Vor allem die sozialen Folgen des Cannabiskonsums können für junge Menschen besonders schwerwiegend sein. Außerdem würde ein erhöhtes Risiko für Angststörungen bestehen.

In den letzten zwölf Monaten haben laut gesund.bund.de, einer Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit, 22,8 Prozent der 18- bis 24-Jährigen Cannabis konsumiert.

Ziel: Risikobewusstsein und Abstinenz fördern

Aus Gelegenheitskonsum kann Gewohnheitskonsum werden – mit teils schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen und irreversiblen Schäden. Zielgerichtete Projekte, die Jugendliche möglichst frühzeitig für die Gefahren von Cannabis sowie weiteren Suchtmitteln wie Alkohol und illegalen Substanzen sensibilisieren, sind ein unerlässlicher Baustein der Suchtprävention.

Schulen, Beratungsstellen und viele andere in der Suchtprävention tätigen Einrichtungen leisten hier mit bereits etablierten Projekten sehr wertvolle Arbeit.

„Wir möchten bestmöglich unterstützen, unter anderem mit speziell für die Schulen konzipierten Cannabispräventionsprojekten“, sagt Karin Bilek. Die 44-Jährige ist seit über 13 Jahren im öffentlichen Gesundheitsdienst tätig, zuletzt beim Gesundheitsamt Passau mit den Schwerpunkten Gesundheitsförderung und Prävention. Jetzt verstärkt sie als Projektverantwortliche mit dem Fokus Cannabis das Suchtpräventions-Team der Regierung. Als Ansprechpartnerin für Gesundheitsförderung und Prävention in der Region koordiniert sie Aktivitäten, regt Kooperationen an und stärkt Netzwerke vor Ort. Sie ist eine von mehreren Präventionsexperten, die bayernweit im Einsatz sind.

Aktuell ist Bilek im Austausch mit den Präventionsfachkräften der niederbayerischen Gesundheitsämter, um jeweils die Bedarfe vor Ort festzustellen und entsprechende Strukturen auf- und auszubauen. Zu Bileks vordergründigen Aufgaben zählt die Förderung zielgruppenorientierter Angebote an Schulen. Da Cannabis gerade bei Jugendlichen ab einem Alter von 16 Jahren die mit Abstand bedeutendste illegale Droge sei – und das bundesweit, wie Bilek informierte, falle der Hauptkonsumzeitraum mit einer erhöhten Vulnerabilität des Gehirns zusammen. Darüber hinaus befinden sich die Jugendlichen in der Pubertät – eine Entwicklungsphase, die mit vielen Herausforderungen an die Altersgruppe einhergehe, angefangen bei der Abnabelung vom Elternhaus.

Ziel sei daher, so Bilek, Jugendliche frühzeitig dabei zu unterstützen, eine kritische Haltung zum Thema zu entwickeln und ihre gesundheitlichen Kompetenzen zu stärken, um vor allem das Risikobewusstsein und damit die Abstinenz zu fördern. Maßnahmen wie der Präventionsworkshop „Cannabis – Quo Vadis“, der sich an Schulklassen der achten und neunten Jahrgangsstufe wendet, und Schulungen von Multiplikatoren, darunter Lehrkräfte und Schulsozialpädagogen, sollen dabei helfen.

Das Suchtpräventions-Team der Regierung von Niederbayern steht unter Telefon 0871-8081219 zur Verfügung. Informationen zu Suchtpräventionsprojekten gibt es auch online auf der Internetseite des Bayerischen Gesundheitsministeriums unterwww.stmgp.bayern.de/vorsorge/sucht/illegale-drogen/.

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