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7-Tage-Wert der Neuinfektionen übersteigt kritische Marke: Maskenpflicht gilt in Stadt Landshut auch für Grundschüler

PRESSEMITTEILUNG 07.09.2020

Präsenzunterricht findet nach dem Ferienende morgen an allen Schularten plangemäß statt

Verstärkte Kontrollen von Quarantäneauflagen sowie von Abstands- und Hygieneregeln

In der Stadt Landshut ist die kritische Marke von 50 Corona-Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern binnen sieben Tagen überschritten worden: Der Wert belief sich nach Angaben des Robert-Koch-Instituts am Montagmorgen auf 51,1 Fälle. Deshalb haben Vertreter der Stadt Landshut, des Staatlichen Gesundheitsamts und des Staatlichen Schulamts am Vormittag unter Leitung von 3. Bürgermeisterin Jutta Widmann, die den im Urlaub weilenden Oberbürgermeister Alexander Putz vertritt, über weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Infektionsgeschehens beraten. Das wichtigste Ergebnis: Die bayernweit für alle Schüler von weiterführenden Schulen bis zum 18. September auch während der Unterrichtsstunden geltende Mund-Nasen-Maskenpflicht wird im Stadtgebiet zunächst bis zum Ende dieser Woche auf Grundschüler ausgeweitet.

„Wir wollen mit diesem Schritt einerseits das Infektionsrisiko für Kinder und Lehrkräfte minimieren und andererseits die nach den Sommerferien vorgesehene und so wichtige Rückkehr zum regulären Unterrichtsbetrieb ermöglichen“, so Widmann. Die Maskenpflicht gelte ausdrücklich auch für alle Teilnehmer der für den morgigen Dienstag geplanten Schulveranstaltungen anlässlich der Einschulung der Abc-Schützen. „Angesichts der steigenden Infektionszahlen hält das Gesundheitsamt diese Maßnahmen für angemessen und geboten, aber auch für ausreichend“, betonte Widmann. Eine Einschränkung des Schulbetriebs, etwa in Form einer Verkleinerung der Klassen oder gar eines vollständigen Wechsels in den Heimunterricht, sei dagegen nach Ansicht der Mediziner derzeit nicht nötig.

Darüber hinaus gilt der bereits am vergangenen Donnerstag und ebenfalls in enger Abstimmung mit OB Alexander Putz beschlossene Maßnahmenkatalog bis auf weiteres fort. Damit hatte die Stadt auf die Überschreitung des Frühwarnwerts von 35 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohnern reagiert. Danach müssen sich unter anderem Reiserückkehrer aus Risikogebieten zweimal auf das Coronavirus testen lassen – einmal unmittelbar nach der Einreise und ein weiteres Mal fünf bis sieben Tage später. In der Zwischenzeit und bis zum Vorliegen des zweiten negativen Testergebnisses müssen die Betroffenen in häuslicher Quarantäne verbleiben. Grund für diese Maßnahme ist die Tatsache, dass 36 der 40 in Landshut verzeichneten Neuinfektionen auf Reiserückkehrer aus Risikogebieten, insbesondere aus Osteuropa und den Balkanstaaten, zurückzuführen sind.

Zudem wird das städtische Ordnungsamt die Quarantäneauflagen, die für Reiserückkehrer aus Risikogebieten gelten und/oder vom Gesundheitsamt für Infizierte und deren Kontaktpersonen 1. Grades ausgesprochen wurden, künftig noch engmaschiger kontrollieren. „Um Infektionsketten zu brechen, müssen sich Betroffene in jedem Fall an die für sie einschlägigen Quarantäneverpflichtungen halten“, sagte Widmann. „Wer diese Regelungen missachtet, handelt verantwortungslos, setzt die Gesundheit seiner Mitmenschen leichtfertig aufs Spiel und muss mit empfindlichen Strafen rechnen.“ Ebenfalls ausgeweitet werden soll darüber hinaus die Überwachung der bekannten und nach wie vor gültigen Infektionsschutzvorschriften im öffentlichen Raum. „Abstand halten, Hygieneregeln beachten und Alltagsmasken tragen – wir wissen inzwischen alle, dass wir mit diesen relativ einfachen Maßnahmen uns selbst und andere wirkungsvoll schützen können“, so Widmann. „Deshalb gilt es, diese AHA-Regeln gerade in der momentan etwas angespannten Situation besonders konsequent einzuhalten.“

Die 40 in den vergangenen sieben Tagen gemeldeten Neuinfektionen betreffen Personen im Alter von 8 bis 62 Jahren. Das Durchschnittsalter liegt bei etwa 35 Jahren und dürfte der Hauptgrund dafür sein, dass die meisten Infizierten bislang keine oder nur milde Symptome aufweisen. Folgerichtig ist die Situation im Klinikum Landshut derzeit noch ruhig: Stand Montagmittag werden zwei Männer mittleren Alters auf Normalstation behandelt, dazu kommen zwei Corona-Verdachtsfälle, bei denen das Testergebnis noch aussteht. Ein weiterer Covid-19-Patient muss intensivmedizinisch versorgt werden.

Foto/Grafik: Stadt Landshut

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