Was zu tun ist, wenn jede Sekunde zählt
Der Ärztliche Leiter Rettungsdienst, Jürgen Königer (links im Bild), wies die Aktiven der Freiwilligen Feuerwehr Essenbach im Umgang mit dem Defibrillator ein. (Foto: Landratsamt Landshut)
Medieninformation
Landshut, 26. Mai 2021
Was zu tun ist, wenn jede Sekunde zählt
Notarzt Königer schulte Essenbacher Feuerwehrleute im Einsatz von Defibrillatoren
Landkreis Landshut. Es ist eine Horror-Vorstellung, die leider oft Realität wird – plötzlicher Herzstillstand. Dann entscheiden in aller Regel Sekunden über Leben oder Tod. Mit einem Defibrillator, auch Schockgeber genannt, kann rasche erste Hilfe geleistet werden – aber mit diesem medizinischen Gerät muss man umgehen können. Dieses Wissen und Können hat Jürgen Königer, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Rettungszweckverbandes Landshut, 20 Einsatzkräften der Freiwilligen Feuerwehr Essenbach vermittelt.
Die 20 Aktiven der FFW Essenbach können nun in solchen Fällen Mitbürgern mit einem „Defi“ zu Hilfe eilen, wie der Schockgeber im Helferjargon kurz genannt wird – und damit wertvolle Zeit gewinnen, bis Notarzt und Rettungswagen zur Stelle sind: Im Rahmen des Projekts „Defi-Zubringer durch die Feuerwehr“ haben sich nun die FFW-Leute zu Ersthelfern bei Herzstillstand ausbilden lassen. Sie wurden dabei von Jürgen Königer fundiert im Umgang mit Defibrillator und in Herzdruckmassage geschult, also somit in der Technik der Reanimation von akut gefährdeten Menschen.
Nach Eingang eines Notrufs unter der 112 alarmiert ein Mitarbeiter der Integrierten Leitstelle sofort Rettungswagen und Notarzt. Zeitgleich wird aber auch die örtliche Feuerwehr benachrichtigt, die mit Herzdruckmassage und Anlage des Defibrillators den Patienten erstversorgt, bis die medizinischen Hilfskräfte die Behandlung des Patienten vor Ort übernehmen können. Aktive FFW-Leute sind in aller Regel schneller an einer Einsatzstelle als Notarzt und Rettungsdienst, die zentral stationiert sind.
Der erfahrene Notfall-Mediziner Jürgen Königer zeigte den Essenbacher Feuerwehrleuten im Zuge der Schulung praxisnah, wie die Feuerwehrleute mit dem Defibrillator umgehen müssen. Nun sind sie für Notfälle geschult und in der Lage, um im Bereich ihres Einsatzgebiets schnelle und wertvolle zu leisten.
Königer freute sich seinerseits darüber, wie hochmotiviert die Essenbacher FFW-Leute bei der Sache waren und dankte ihnen und ihrem Kommandanten Matthias Wackerbauer ausdrücklich dafür. Die damit gewährleistete zusätzliche Unterstützung durch die FFW Essenbach diene einzig und allein der verbesserten Versorgung der Bevölkerung. Es sei eine wichtige zusätzliche Leistung, die pro Jahr voraussichtlich zwei bis sechs Einsatze hervorrufen werde.
Im Rahmen des Projekts „Defi-Zubringer“ sind bereits aktive FFW-Leute in einer ganzen Reihe von Gemeinden des Rettungsdienstbereichs und des Rettungszweckverbands Landshut ausgebildet worden, der Stadt und Landkreis Landshut sowie die Nachbarlandkreise Dingolfing-Landau und Kelheim umfasst. Bislang haben im Landkreis Landshut bereits bei folgenden Feuerwehren Schulungen stattgefunden: Bodenkirchen, Furth, Jesendorf, Bruckberg, Gündlkofen, Baierbach, Attenhausen, Stollnried, Aham und Geisenhausen. Weitere Feuerwehren wollen sich den guten Beispielen anschließen.