Internationaler Tag der Katastrophenvorbeugung am 13. Oktober
"Vorsicht ist günstiger als Nachsicht"
Kosten-Nutzen-Analyse von Katastrophenvorsorge in Deutschland gestartet
Anlässlich des „Internationalen Tags der Katastrophenvorsorge“ am 13. Oktober 2024 startet das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) gemeinsam mit dem Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) die erste umfassende Kosten-Nutzen-Analyse von Maßnahmen zur Katastrophenvorsorge in Deutschland. Ziel ist es, die ökonomischen Vorteile der Prävention gegenüber den potenziellen Schäden durch Naturkatastrophen, technische Zwischenfälle oder großflächige Stromausfälle darzustellen.
„Vorsicht ist günstiger als Nachsicht. Mit dieser Kosten-Nutzen-Analyse wollen wir aufzeigen, dass Investitionen in Katastrophenvorsorge nicht nur Leben retten und Schäden minimieren, sondern auch volkswirtschaftlich sinnvoll sind“, erklärt BBK-Präsident Ralph Tiesler. „Deutschland steht zunehmend vor neuen Herausforderungen durch Extremwetterereignisse, und wir müssen sicherstellen, dass unser Land ausreichend vorbereitet ist. Prävention ist hier der Schlüssel.“
Warum ist eine Kosten-Nutzen-Analyse wichtig?
Die Kosten-Nutzen-Analyse soll konkrete Daten liefern, wie viel finanzielle Mittel aufgewendet werden müssen, um durch Präventionsmaßnahmen wie Frühwarnsysteme, verstärkte Deichanlagen oder Schutzbauten Schäden zu verhindern oder zu verringern. Diese Daten sollen dazu beitragen, politische Entscheidungsträger und die Bevölkerung von der Notwendigkeit frühzeitiger Investitionen in die Katastrophenvorsorge zu überzeugen.
Im Rahmen der Analyse werden bestehende Maßnahmen auf ihre Wirksamkeit überprüft und Verbesserungen erarbeitet, um Deutschland auf zukünftige Herausforderungen besser vorzubereiten. Vorbild für diese Analyse ist das internationale „Sendai Framework for Disaster Risk Reduction“, das im Jahr 2015 von den Vereinten Nationen beschlossen wurde und weltweit als Grundlage für Vorsorgemaßnahmen dient.
Kooperation und Forschung
Die Kosten-Nutzen-Analyse wird vom BBK in enger Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Instituten und der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk (THW) durchgeführt. Erste Ergebnisse werden bis Ende 2025 erwartet. „Wir gehen davon aus, dass diese Ergebnisse nicht nur eine wichtige Grundlage für politische Entscheidungen auf nationaler Ebene sein werden, sondern auch in internationalen Diskussionen über die Notwendigkeit einer globalen Katastrophenvorsorge Gehör finden“, sagt Tiesler.
Der internationale Kontext
Deutschland setzt mit dieser Analyse ein starkes Zeichen im internationalen Kontext. Katastrophenvorsorge wird zunehmend ein globales Thema, da Länder auf der ganzen Welt vor ähnlichen Herausforderungen stehen. Der „Internationale Tag der Katastrophenvorsorge“ wurde von den Vereinten Nationen ins Leben gerufen, um das Bewusstsein für die Bedeutung von Vorsorgemaßnahmen zu schärfen und den internationalen Austausch zu fördern.
Über das BBK
Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern und für Heimat und das zentrale Organisationselement für den Bevölkerungsschutz in Deutschland. Es wurde am 1. Mai 2004 errichtet und hat seinen Hauptdienstsitz seit Juli 2006 in Bonn-Lengsdorf mit weiteren Standorten in Bonn, Bad Neuenahr-Ahrweiler und Berlin. Präsident ist seit dem 15. Juni 2022 Ralph Tiesler, Vizepräsident ist seit dem 16. Oktober 2023 Dr. René Funk. An den fünf Standorten beschäftigt die Behörde aktuell rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das BBK ist dafür zuständig, den zivilen Bevölkerungsschutz neben Polizei, Bundeswehr und Nachrichtendiensten als vierte Säule im nationalen Sicherheitssystem zu verankern. Die zentralen Aufgaben sind es, den Schutz für die Bevölkerung für einen Spannungs- oder Verteidigungsfall zu organisieren, Bürgerinnen und Bürger für Vorsorge und Selbstschutz zu sensibilisieren sowie die Zivile Verteidigung auszubauen und das nationale Krisenmanagement zu stärken. Das BBK berät und unterstützt die anderen Bundes- und Landesbehörden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben.
Mehr Informationen finden Sie unter www.bbk.bund.de.