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Erlen für die Gelbbauchunke

Erlen für die Gelbbauchunke

Amt für Landwirtschaft, Ernährung und Forsten setzt bei Niedererlbach Maßnahme zum Erhalt der stark gefährdeten Lurche um

Foto: Helmut Naneder-Gelbbauchunken
 
Ihr natürlicher Lebensraum wird immer kleiner, die Überlebensvoraussetzungen schwieriger: Die Gelbbauchunke ist vom Aussterben bedroht, gehört mittlerweile zu den stark gefährdeten Arten Bayerns als auch Deutschlands. Dabei hat die Froschart eigentlich gelernt, sich schnell Ersatzlebensräume wie Kies- oder Tongruben bzw. Steinbrüche zu eigen zu machen.
 
Neben natürlichen Fraßfeinden ist es die zunehmende Trockenheit während der Laich-Zeit im Frühjahr, die den Bestand zusehends gefährdet. Viele der Kaulquappen verenden, bevor sie sich zu Fröschen verwandeln. Deshalb wurde im gleichnamigen FFH-Gebiet bei Niedererlbach ein besonderes Projekt umgesetzt: Zwei ausgehöhlte Erlenstämme sollen dazu beitragen, dass das Laichgewässer bestehen bleibt und so die Unken in passender Umgebung gedeihen können.  „Die Holztröge halten das Wasser auch bei Trockenheit deutlich länger“ erklärt Tobias Schropp von der Fachstelle Waldnaturschutz des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landau a. d. Isar-Pfarrkirchen (AELF). Das feuchte Wetter an diesem Tag im Februar gibt ihm Recht: Innerhalb weniger Minuten sind die im feuchten Erdreich versenkten Stämme vollgelaufen und bieten so ideale Laichvoraussetzungen für die Gelbbauchunken, die in der Regel im Frühjahr beginnt. Die Gelbbauchunke ist eine ausgesprochen langlebige Art, die im Freiland nicht selten zehn Jahre und zum Teil sogar bis über 30 Jahre alt werden kann.
 
Im Zuge des Managementplans wurde neben den eingegrabenen Holztrögen kleinere Tümpel angelegt und mehrere Fichten gefällt, die in der Regel viel Wasser zieht und Flächen stark beschattet. Im Gegenzug wurden mehrere lebensraumtypische Schwarzerlen gepflanzt – passend für die Umgebung des Erlbaches und im Hinblick auf den nötigen Waldumbau in Richtung Mischwald.
 
Die Maßnahme wurde von der AELF-Mitarbeiterin Andrea Kauschinger, die gerade ein Freiwilliges ökologisches Jahr absolviert, bearbeitet und begleitet. Das Fachamt ist dabei auf den Landkreis Landshut zugekommen, da ein landkreiseigenes Waldstück bei Niederlbach bereits als Schutzgebiet (ein so genanntes FFH-Gebiet) ausgewiesen wurde, in dem auch die Gelbbauchunke beheimatet ist.
 
Mit seinen 25,7 Hektar auf den Gemeindegebieten Buch a. Erlbach und Eching ist es das kleinste FFH-Gebiet des Landkreises Landshut. Für Simon Sedlmaier-Rudek von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Landshut war es keine Frage, diesen Standort für das Projekt zur Verfügung zu stellen, damit mit vergleichsweise kleinem Aufwand – hoffentlich – nachhaltige Erfolge erzielt werden können. 
 
Förster Schropp hofft, dass die Gelbbauchunke diese sichere Laichumgebung bald annimmt und so der Fortbestand der gefährdeten Froschart gesichert werden kann: „Solche Projekte brauchen Zeit – Erfolg und Fortschritt werden hier erst in ein paar Jahren sichtbar.“
 
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