Spielplan des Landestheaters Niederbayern für die Saison 2023/2024
16 Neuproduktionen, darunter vier Uraufführungen sowie zwei Wiederaufnahmen
Bei der Sitzung des Zweckverbands Landestheater Niederbayern am 20. März 2023 in Passau wurde der Spielplan für die kommende Saison bekanntgegeben. Das Publikum darf sich auf 16 Neuproduktionen, darunter vier Uraufführungen, sowie zwei Wiederaufnahmen ab September 2023 freuen.
Die Spielzeit im Schauspiel beginnt heiter mit der Boulevardkomödie „Und ewig rauschen die Gelder“ von Michael Cooney und dem unterhaltsamen Kultstück „Der Messias“ von Patrick Barlow. Die Bühnenfassung von Franz Kafkas unvollendetem Roman „Der Prozess“ setzt sich mit dem Kampf des Individuums gegen ein undurchsichtiges System auseinander. Die Uraufführung „Sahneschnitte“ von Stefan Tilch nimmt unsere heutige hypersensible Gesellschaft ins Visier und bringt Dieter Fischer, einen alten Freund des Hauses, zurück nach Niederbayern. Drei Klassiker schließen die Spielzeit ab: Zunächst Arthur Millers „Tod eines Handlungsreisenden“ über die Tragödie des kleinen Mannes, dessen „amerikanischer Traum“ scheitert. Die Geschichte um den notorischen Verführer Don Juan, gehört zu den großen klassischen Stoffen der Weltliteratur und kommt in einer Uraufführung von Wolfgang Maria Bauer auf die Bühne. Bei den Burgenfestspielen Niederbayer sorgt Carlo Goldonis „Diener zweier Herren“ für unbeschwerte Stunden unter freiem Himmel.
Der Belcanto hat eine inzwischen lange Tradition am Landestheater Niederbayern. Stand bisher eher die tragische Seite dieser Gattung im Fokus, wendet sich das Theater mit „Der Liebestrank“ von Gaetano Donizetti nun auch der heiteren zu. Eine zweite Traditionslinie, die heutige Interpretation barocker Meisterwerke, wird mit Georg Friedrich Händels „Xerxes“ fortgesetzt. Giaccomo Puccinis große Künstlertragödie „La Bohème“ ist wieder zu sehen. Nach „Die Piraten von Penzance“ beschäftigt sich das Landestheater wieder mit der englischen Operette des Kultduos Gilbert und Sullivan mit „Der Mikado“. Die dritte Uraufführung der Spielzeit basiert auf Joseph Roths Novelle „April“ aus dem Jahr 1925 – Komponist Peter WesenAuer und Intendant Stefan Tilch übersetzen den sehnsuchtsvollen Text in eine musiktheatralische Form mit Gesang und Tanz. Auch die Musiktheaterspielzeit endet unter freiem Himmel mit Richard Wagners großer romantischer Oper „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“. Die Operette „Im weißen Rössl“ wird für wenige Vorstellungen wiederaufgenommen.
Große Musicals sind seit Jahren ein fester Bestandteil des Landestheater-Spielplans, dabei müssen es nicht immer die aktuell bekanntesten Titel sein, die ein begeistertes Publikum ins Theater locken, wie „Me and my girl“ bewiesen hat. Mit „Sweet Charity“ steht in der kommenden Spielzeit ein weiteres Juwel der Gattung auf dem Programm. Die Italo-Pop-Revue „AzzurroDue“ keht für wenige Vorstellungen zurück.
Für das junge Publikum gibt es eines der bekanntesten der 200 Märchen der Brüder Grimm: „Frau Holle“. Das seit Jahren beliebte Format der Christmas-Panto wird auch zu Weihnachten 2023 fortgesetzt mit der Uraufführung von „Jack and the beanstalk“ („Hans und die Bohnenranke“) und jeder Menge Spaß und Musik für die ganze Familie.
Bei der Sitzung beschloss die Zweckverbandsversammlung den Haushalt für das Jahr 2023. Das Landestheater Niederbayern kalkuliert mit Einnahmen und Ausgaben des Verwaltungshaushalts in Höhe von 14.493.935 Euro, worin die Betriebskosten der Städte Landshut, Passau und Straubing mit über 1,8 Millionen Euro enthalten sind. Der Verwaltungshaushalt umfasst Einnahmen und Ausgaben in Höhe von 781.000 Euro, die in voller Höhe über eine Entnahme aus der allgemeinen Rücklage finanziert werden und zum überwiegenden Teil dem Verwaltungshaushalt zufließen. Weitere Beschlüsse befassten sich mit Feststellungen der überörtlichen Prüfung der Jahresrechnungen 2016 bis 2020. Konrad Krukowski wurde förmlich zum Geschäftsführer des Landestheaters Niederbayern gewählt.