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Landshut bekommt die grüne Karte

DUH-Hitzecheck: Landshut wurde bayernweit am besten bewertet

Die Mittelinseln vom „Bischof-Sailer-Platz“ bis zur Einmündung des „Alten Viehmarkts“ in die Podewilsstraße wurden teilentsiegelt. Ziel der Maßnahme ist es, zum einen die Vitalität der vorhandenen Bäume durch die Entsiegelung des Wurzelraums zu erhöhen und zum anderen deren Wasserversorgung zu verbessern. Durch die Staudenbepflanzung und Kräuterrasen werden Biodiversität und Artenvielfalt gefördert und es entstehen in kleinen Bereichen neue Lebensräume für Insekten.

Das Ergebnis des ersten Hitzechecks der Deutschen Umwelthilfe (DUH) unter den 190 deutschen Städten mit mehr als 50.000 Einwohnerinnen und Einwohnern liegt vor. Unter den bundesweit 84 Städten, die am besten bewertet wurden, ist aus Bayern nur die Stadt Landshut.

Die Analyse betrachtet Flächenversiegelung und Grünausstattung in den Städten, basierend auf neuen Daten der Potsdamer Luftbild Umwelt Planung GmbH im Auftrag der DUH. Insgesamt erhalten 24 Städte eine rote Karte, 82 eine gelbe Karte und 84 eine grüne Karte. Bei den genannten Größen des Hitzechecks hat die Stadt Landshut einen Wert von 42,65 Prozent Versiegelung (grün) sowie ein Grünvolumen in Kubikmeter pro Quadratmeter von 2,71 (gelb) – in der Gesamtschau somit als einzige Stadt im Freistaat eine grüne Karte.

Bürgermeister und Umweltsenatsvorsitzenden Dr. Thomas Haslinger, der aktuell den im Urlaub befindlichen Oberbürgermeister vertritt, freut das Resultat: „Das Ergebnis des Hitzechecks der Deutschen Umwelthilfe ist ein Beweis für eine seit Jahren und Jahrzehnten gute und vorausschauende städteplanerische Arbeit der Stadt Landshut in Bezug auf die notwendige Klimaanpassung im Stadtgebiet, auf die Stadtrat und Verwaltung stolz sein können. Und diese erfolgreiche Arbeit wollen wir fortsetzen.“

Das Amt für Umwelt-, Klima- und Naturschutz nennt als Grund für das gute Abschneiden der Stadt einerseits die vielen Grünzüge, wie etwa die Flutmulde, den Hofgarten und den Stadtpark. Das Stadtgebiet verfügt außerdem im Osten und Westen über weite Grünflächen, die nahezu nicht bebaut sind und teilweise landwirtschaftlich genutzt werden. Andererseits werde bewusst bei Bebauungen auf sogenannte Kaltluftschneisen geachtet, die freigehalten werden. Dadurch wird eine Zufuhr von kühler Luft in das Stadtgebiet ermöglicht, beispielsweise im Hagrainer Tal.

Im Mai 2023 wurde ein Klimaanpassungskonzept verabschiedet, das auf der Webseite unter www.landshut.de/klimaanpassung mit einer Vielzahl an Maßnahmen einsehbar ist. Dazu zählen die Realexperimente in der Innenstadt mit mobilem Grün und weiteren Bepflanzungen sowie die verstärkte Pflanzung von Bäumen im Straßenraum und die Aufstellung eines Hitzeaktionsplans. Das Konzept wird kontinuierlich umgesetzt und im Rahmen der Stadtentwicklung berücksichtigt.

Eine Vielzahl kleinerer Maßnahmen trägt ebenfalls zur Bewertung der DUH bei. So besitzt die Stadt Landshut seit den 80er Jahre eine Baumschutzverordnung. Damit wird der Erhalt des vorhandenen Baumbestands gesichert. Darüber hinaus wurde 2021 eine Freiflächengestaltungssatzung erlassen.

Das Ergebnis der Analyse ist eine Bestätigung der bereits umgesetzten Projekte, wenngleich viele weitere folgen werden. Die Fortsetzung der Klimaanpassungsmaßnahmen, um beispielsweise die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt weiter zu erhöhen, ist ein kontinuierlicher Prozess, in den auch die Bürgerinnen und Bürger miteinbezogen werden. So bei der Aktion „KUNIbert – Bürger bringen Grün ins Grau“, die im vergangenen Jahr ins Leben gerufen wurde. Bei der Initiative können Landshuter öffentliche Grünflächen gestalten.

Die Stadt Landshut hat sich des Weiteren zum Ziel gesetzt, an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet vermehrt Entsiegelungen und Begrünungen umsetzen, um sich dem Klimawandel anzupassen. In den Pfingstferien wurden die Mittelinseln vom „Bischof-Sailer-Platz“ bis zur Einmündung des „Alten Viehmarkts“ in die Podewilsstraße teilentsiegelt und 250 Quadratmeter Pflaster entfernt, Staudenbeete angelegt und Kräuterrasen gesät.

Zur Methode des Hitzechecks:

Bei der Flächenversiegelung ist die Bewertungsgrundlage der deutschlandweit durchschnittliche Anteil der Versiegelung an der Siedlungs- und Verkehrsfläche in Höhe von 45 Prozent. Zu Siedlungs- und Verkehrsflächen zählen Wohnhäuser, Straßen, ebenso wie Parks oder auch Friedhöfe. Eine rote Karte hat erhalten, wer mit mehr als 50 Prozent einen überdurchschnittlich hohen Anteil versiegelte Fläche hat. Eine gelbe Karte erhält, wer 45 bis 50 Prozent versiegelte Fläche aufweist und eine grüne, wer mit 45 Prozent unter dem deutschlandweiten Durchschnitt liegt.

Das Grünvolumen betrachtet Grünflächen mit klimaregulierendem Effekt und wurde in Kubikmeter pro Quadratmeter angegeben. Ein durchschnittlich hoher Laubbaum hat ein Grünvolumen von etwa 3.400 Kubikmeter.

Für die Gesamtbewertung wurden die Flächenversiegelung und das Grünvolumen kombiniert betrachtet, wobei die Flächenversiegelung stärker gewichtet wird.

Weitere Informationen gibt es online unter www.duh.de.

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