Halb Deutschland riskiert einen Sonnenbrand
Bundesamt für Strahlenschutz veröffentlicht Umfrage zu UV-Schutz zur Euro 2024
Etwa die Hälfte der Menschen in Deutschland (49 Prozent) hatte in den vergangenen zwölf Monaten einen Sonnenbrand. Bei den 18- bis 34-Jährigen waren es sogar acht von zehn. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Forsa-Instituts im Auftrag des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS). Zugleich wünscht sich eine große Mehrheit der Befragten, dass bei sportlichen Großveranstaltungen wie der Fußball-Europameisterschaft im Sommer UV-Schutzmaßnahmen bereitgestellt werden. Besonders häufig genannt werden dabei ausreichend Schattenplätze.
Zu den Sonnenbränden kommt es, obwohl der Umfrage zufolge 96 Prozent der Menschen wissen, dass UV-Strahlung krebserregend ist. Sieben von zehn Befragten halten UV-Schutz für wichtig oder sehr wichtig.
Doch im Alltag, beim Sport im Freien, bei Veranstaltungen draußen, bei Spaziergängen oder bei der Gartenarbeit wird das Thema immer wieder vernachlässigt. „Sonnenschutz ist oft ein Ferienthema. 80 Prozent der Menschen, die UV-Schutz betreiben, nutzen häufig Schutzmaßnahmen bei Urlaubsreisen, aber bei öffentlichen Veranstaltungen im Freien sind es nur 42 Prozent“, sagt BfS-Präsidentin Inge Paulini. „Allen sollte klar sein: Jeder Sonnenbrand ist einer zu viel. Für Kinder gilt das verstärkt: Sonnenbrände in Kindheit und Jugend erhöhen das Risiko, später an schwarzem Hautkrebs zu erkranken, deutlich. Dieses Risiko lässt sich mit drei UV-Schutzmaßnahmen sehr leicht reduzieren: vermeiden, bekleiden, Sonnencreme nutzen.“
UV-Schutz als Thema für Veranstalter
Gerade bei sportlichen Großveranstaltungen wie der Fußball-EM oder Lauf-Events wären viele Befragte froh, wenn UV-Schutz fest in die Planung mit aufgenommen würde: 78 Prozent wünschen sich ausreichend Schattenplätze. Knapp vier von zehn Menschen würden Info-Angebote wie Hinweistafeln zur Intensität der UV-Strahlung oder Durchsagen begrüßen, wenn die Strahlung der Sonne besonders intensiv ist. Ähnlich viele möchten, dass auf alle Fälle kostenlose Sonnencreme bereitgestellt wird. Nur 13 Prozent sind der Meinung, dass es für große Sportveranstaltungen keine Maßnahmen zum Sonnenschutz braucht. Die repräsentative Umfrage führte Forsa im Auftrag des BfS im April 2024 unter gut 2000 Menschen über 18 Jahren durch.
Schatten, Shirts und Sonnencreme – am besten in Kombination
Die Mehrheit der Befragten kennt und nutzt nach eigenen Angaben unterschiedliche Bausteine für den Sonnenschutz: Am häufigsten greifen die Befragten zur Sonnencreme (77 Prozent). Fast sechs von zehn berichten, dass sie lange Aufenthalte in der Sonne vermeiden (57 Prozent). Wenig genutzt dagegen ist der Schutz durch Kleidung: Nur 17 Prozent geben an, auch mit langer Kleidung die Haut vor zu viel ultravioletter (UV-)Strahlung zu bewahren.
BfS-Präsidentin Paulini: „Optimaler UV-Schutz ist in der Regel ein Maßnahmen-Paket. Sonnencreme ist dabei nicht das erste Mittel der Wahl. Besonders wichtig ist, hohe Belastungen durch UV-Strahlung zu vermeiden, Schatten zu suchen und Kleidung, Hut und Sonnenbrille zu nutzen. Für die ungeschützte Haut sollte dann Sonnencreme eingesetzt werden.“
Während der Fußball-EM der Herren in Deutschland (EURO 2024) stellt das Bundesamt unter dem Motto „EURO 2024 UV-sicher“ in allen zehn Gastgeberstädten kostenlos Sonnencreme und Informationen zur aktuellen UV-Belastung zur Verfügung. Die Aktion ist Teil des Engagements des Bundesumweltministeriums (BMUV) für eine nachhaltige Fußball-Europameisterschaft.
Bundesamt für Strahlenschutz
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) arbeitet für den Schutz des Menschen und der Umwelt vor Schäden durch Strahlung. Das BfS informiert die Bevölkerung und berät die Bundesregierung in allen Fragen des Strahlenschutzes. Die über 550 Beschäftigten bewerten Strahlenrisiken, überwachen die Umweltradioaktivität, unterstützen aktiv im radiologischen Notfallschutz und nehmen hoheitliche Aufgaben wahr, darunter im medizinischen und beruflichen Strahlenschutz. Ultraviolette Strahlung und strahlenrelevante Aspekte der Digitalisierung und Energiewende sind weitere Arbeitsfelder. Als wissenschaftlich-technische Bundesoberbehörde betreibt das BfS Forschung und ist mit nationalen und internationalen Fachleuten vernetzt. Weitere Informationen unter www.bfs.de.
UV-Schutz-Bündnis
Das Bundesamt für Strahlenschutz ist Partner im UV-Schutz-Bündnis. Das UV-Schutz-Bündnis ist eine Initiative von 31 auf nationaler und europäischer Ebene tätigen Institutionen mit Expertise auf dem Gebiet der solaren UV-Strahlung und der Hautkrebsprävention. Ziel des Bündnisses ist es, auf einen sinnvollen UV-Schutz mit den richtigen Maßnahmen und den passenden Strukturen in allen Lebenswelten hinzuwirken, um UV-bedingten Erkrankungen, insbesondere Krebserkrankungen, vorzubeugen.