FSME-Schutzimpfung – In diesem Jahr bislang 14 FSME-Fälle und 745 Lyme-Borreliose-Fälle infolge von Zeckenstichen
Pressemitteilung
München, 28. Mai 2020
PM 139/GP
Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml wirbt für Schutzimpfungen gegen Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Huml betonte am Donnerstag in München: „Von April bis Oktober ist das Risiko am größten, sich mit der von Zecken übertragenen Hirnhautentzündung (Frühsommer-Meningoenzephalitis, kurz FSME) anzustecken. Deshalb ist es jetzt höchste Zeit für eine Schutzimpfung.“
Huml verwies darauf, dass die Zahl der gemeldeten FSME-Fälle in Bayern in den vergangenen drei Jahren immer über 200 gelegen war. Nach Angaben des Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) waren es im Jahr 2019 202 Fälle, im Jahr 2018 224 Fälle und im Jahr 2017 234 Fälle (Stand 28.05.2020). Im laufenden Jahr 2020 hat es bislang 14 FSME-Fälle gegeben (Stand 28.05.2020).
Die Ministerin erläuterte: „Infolge des milden Winters gibt es Experten zufolge mehr Zecken als in den Vorjahren. Deshalb sollten sich Personen, die sich oft in der Natur aufhalten – etwa beim Wandern oder auch im eigenen Garten – jetzt gegen FSME impfen lassen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine FSME-Impfung für Personen, die in Risikogebieten mit Zecken in Kontakt kommen könnten.“ Huml, die approbierte Ärztin ist, impfte am Donnerstag Ministerpräsident Dr. Markus Söder in München gegen FSME.
Huml unterstrich: „FSME ist keine Lappalie. Denn die Folge können Entzündungen von Hirnhaut, Gehirn oder Rückenmark sein. Vor allem bei älteren Menschen kann die Erkrankung schwer verlaufen. Aber auch Kinder sind gefährdet.“ Sie ergänzte: „Das Laufen durch dichtes Unterholz und hohes Gras sollte man vermeiden. Ganz wichtig ist auch, dass man nach dem Aufenthalt im Freien Körper und Kleidung gründlich absucht, um Zecken möglichst schnell zu entfernen.“
Huml verwies darauf, dass seit der Meldepflicht für FSME-Erkrankungen im Jahr 2001 immer mehr Regionen in Bayern zum FSME-Risikogebiet erklärt wurden. In Deutschland besteht ein Risiko für FSME-Infektionen vor allem in Bayern, Baden-Württemberg, Südhessen, im südöstlichen Thüringen und in Sachsen. Aktuell sind bereits 91 von 96 bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten vom Robert Koch-Institut als FSME-Risikogebiete deklariert worden.
Die Ministerin fügte hinzu: „Zecken können neben FSME auch die Infektionskrankheit Lyme-Borreliose übertragen. Bei ihr kann es auch Wochen bis Monate nach dem Stich noch unter anderem zu schmerzhaften Nervenentzündungen kommen.“
In diesem Jahr wurden dem LGL bislang 745 Borreliose-Fälle gemeldet – im gleichen Vorjahreszeitraum waren es 621 Borreliose-Fälle (Stand 28.05.2020).
Huml erläuterte: „Gegen die Infektionskrankheit Lyme-Borreliose schützt keine Impfung, sie kann aber in der Regel gut mit Antibiotika therapiert werden. Je früher dies geschieht, umso besser ist es. Borreliose kann auch Wochen nach dem Zeckenstich noch zu schmerzhaften Entzündungen zum Beispiel von Nerven oder Gelenken führen, deshalb ist eine möglichst frühzeitige Diagnose wichtig.“
Gut erkennbar ist die Lyme-Borreliose an der sogenannten Wanderröte, einer ringförmigen Rötung um die Zeckenstichstelle. Bisherigen Auswertungen bayerischer Meldezahlen zufolge sind etwa 97 Prozent der gemeldeten Fälle eine Wanderröte. Es ist wichtig, Zecken möglichst schnell und mit einem dafür geeigneten Werkzeug zu entfernen und die Hautstelle auf das Auftreten der Wanderröte (sogenanntes Erytheme migrans) zu beobachten und umgehend einen Arzt aufzusuchen.
Weitere Informationen gibt es unter:
www.stmgp.bayern.de/vorsorge/infektionsschutz/zecken/ und www.zecken.bayern.de