Frauenquote ja, aber nicht im Mittelstand
Landshuter Mittelstandsunion geht mit SPD-Vorschlägen hart ins Gericht
Es geht einmal mehr um die Quote: Diesmal um die Frauenquote in den Vorständen von Unternehmen. Vor allem die SPD auf Bundes- und Landesebene bringt dazu immer wieder neue Vorschläge. Die Mittelstandsunion (MU) der CSU lehnt eine generelle „Frauenquote” strikt ab.
Der Landesvorsitzende der Mittelstandsunion Franz Josef Pschierer, verweist dabei auch auf zahlreiche Beispiele, gerade in mittelständischen Unternehmen, wo Frauen schon längst ohne gesetzlich vorgeschriebene Quote Führungspositionen erfolgreich ausüben.
Auch Marcus Zehentbauer, Kreisvorsitzender der Landshuter Mittelstandsunion sieht die gesetzliche Frauenquote sehr kritisch. Er lehnt eine Quote in Vorständen von Unternehmen strikt ab: „Das stellt einen immensen Eingriff in die unternehmerische Freiheit dar – egal ob bei Mittelständlern oder bei DAX-Unternehmen. Es sollte den Unternehmen und deren Anteilseignern selbst überlassen sein, wie sie ihren Vorstand zusammensetzen und dabei liegt es in ihrem ureigenen Interesse, auf die meines Erachtens unverzichtbare Frauenpower zu setzen”, sagt der Unternehmer aus dem südlichen Landkreis.
Eine personelle Umstrukturierung aufgrund von Quoten sei vor allem in der aktuellen Lage fatal. „Ich bin entsetzt, dass aus den Reihen der SPD tagtäglich neue Vorschläge kommen, die den gebeutelten Unternehmen immer mehr die Luft abdrehen. Das ist gerade jetzt mehr als unverantwortlich”, sagt MU-Vorsitzender Franz Pschierer.
„Frauenquote in Konzernen grundsätzlich ja, aber nicht beim Mittelstand”, fasst es Zehentbauer zusammen. Viele Mittelständler bestünden eh nur aus ein oder zwei Führungskräften. Auch Zehentbauer findet den Zeitpunkt mitten in der Corona-Pandemie für diese Diskussion ist „völlig unpassend und deplatziert”. Damit würde dem Mittelstand wieder eine Bürde auferlegt, anstatt gerade jetzt für Erleichterung und Vereinfachung zu sorgen.