Daten & Fakten

50 Jahre Zentraler Bergungsort der Bundesrepublik Deutschland

Das kulturelle Gedächtnis im Barbarastollen

Seit 1975 lagern im Zentralen Bergungsort der Bundesrepublik Deutschland (ZBO), besser bekannt als „Barbarastollen“ bei Freiburg, Millionen Mikrofilme mit über einer Milliarde Ablichtungen von einzigartigen historischen Dokumenten, Urkunden und Schriftstücken. In diesem Jahr feiert die Bundesrepublik das
50-jährige Bestehen des ZBO.

Ein Ort mit Symbolkraft

„Der Barbarastollen ist das kulturelle Langzeitgedächtnis unserer Nation. Es ist wichtig, dass sich Bund und Länder mit der Sicherungsverfilmung und der Bewahrung der Sicherungskopien im Barbarastollen gemeinsam im Kulturgutschutz engagieren. Wir sehen leider, dass in Kriegen und bewaffneten Konflikten, die Zerstörung von Kulturgut gezielt geschieht, um die angegriffenen Nationen ihrer Identität zu berauben und sie damit zu demoralisieren. Im Barbarastollen wird bewahrt, was die Identität unseres Landes ausmacht – über Generationen hinweg“, sagt BBK-Präsident Ralph Tiesler im Vorfeld der Jubiläumsveranstaltung.

Schutz für das kulturelle Erbe Deutschlands

Der ZBO dient der Bundessicherungsverfilmung, einem seit 1961 laufenden, weltweit einzigartigen Verfahren zur Langzeitsicherung von Kulturgut. In enger Kooperation zwischen dem Bund, den Landesarchiven, dem Bundesarchiv und der Stiftung Preußischer Kulturbesitz werden kulturell bedeutsame Archivalien auf Mikrofilm gesichert in speziell entwickelten Behältern verwahrt und anschließend im Barbarastollen eingelagert. Über 1,3 Milliarden Aufnahmen sind dort inzwischen aufbewahrt – geschützt für kommende Generationen.

Auch im Krisenfall höchste Sicherheit

Der Barbarastollen ist der einzige Ort in Deutschland, der unter dem Sonderschutz-Status der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten steht. Als eine Art „nationales Gedächtnis“ ist der Barbarastollen mit dem dreifachen Schutzkennzeichen versehen. Bereits 1978 wurde der Barbarastollen in das internationale Register der Objekte unter Sonderschutz bei der UNESCO eingetragen. Der Stollen selbst – gut 400 Meter tief im Berg – bietet aufgrund seiner topografischen Lage und geologischen Beschaffenheit einen optimalen Schutz für die gelagerten Mikrofilme.


 

 


Über das BBK

Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) ist eine Bundesoberbehörde im Geschäftsbereich des Bundesministeriums des Innern und das zentrale Organisationselement für den Bevölkerungsschutz in Deutschland. Es wurde am 1. Mai 2004 errichtet und hat seinen Hauptdienstsitz seit Juli 2006 in Bonn-Lengsdorf mit weiteren Standorten in Bonn, Bad Neuenahr-Ahrweiler und Berlin. Präsident ist seit dem 15. Juni 2022 Ralph Tiesler, Vizepräsident ist seit dem 16. Oktober 2023 Dr. René Funk. An den fünf Standorten beschäftigt die Behörde aktuell rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Das BBK ist dafür zuständig, den zivilen Bevölkerungsschutz neben Polizei, Bundeswehr und Nachrichtendiensten als vierte Säule im nationalen Sicherheitssystem zu verankern. Die zentralen Aufgaben sind es, den Schutz für die Bevölkerung für einen Spannungs- oder Verteidigungsfall zu organisieren, Bürgerinnen und Bürger für Vorsorge und Selbstschutz zu sensibilisieren sowie die Zivile Verteidigung auszubauen und das nationale Krisenmanagement zu stärken. Das BBK berät und unterstützt die anderen Bundes- und Landesbehörden bei der Erfüllung ihrer Aufgaben. Mehr Informationen finden Sie unter www.bbk.bund.de.

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