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Sprengung in Gundremmingen: Symbolisches Ende – reale Gefahr bleibt

Während die Kühltürme heute fallen, bleibt der Atommüll – ungelöst und gefährlich

Heute, am 25. Oktober fällt in Gundremmingen nicht nur Beton, sondern ein Symbol: Die beiden markanten Kühltürme des ehemals größten Atomkraftwerks Deutschlands werden gesprengt. Für viele Menschen ist es ein Moment der Erleichterung – das sichtbare Ende einer Ära technischer Selbstüberschätzung, tödlicher Risiken und jahrzehntelangen Ignorierens wissenschaftlicher Warnungen. Doch während die Türme einstürzen, bleibt das eigentliche Problem bestehen: der Atommüll.

Symbolik ersetzt keine Sicherheit
Zwar gilt der Rückbau der Reaktoren als Erfolg, doch die Zwischenlager auf dem Gelände sind weiterhin ein Sicherheitsrisiko:

  • Sie bieten keinen ausreichenden Schutz vor äußeren Einflüssen oder Angriffen – etwa durch Drohnen.
  • Es gibt keine technischen Möglichkeiten, beschädigte Castorbehälter zu reparieren.
  • Die Zwischenlagerung wird sich über Jahrzehnte – möglicherweise bis zu hundert Jahre – hinziehen.

Zwei Gutachten der Umweltorganisation .ausgestrahlt belegen: Die derzeitigen Sicherheitskonzepte sind nicht auf aktuelle Bedrohungslagen ausgelegt – weder für bestehende Lager wie Ahaus oder Brokdorf noch für die geplanten 152 Castor-Transporte von Jülich nach Ahaus.

Atommüll – eine Hypothek für Generationen
Die Sprengung der Kühltürme mag den Anschein erwecken, das Kapitel „Atomkraft“ sei abgeschlossen. Doch das ist ein gefährlicher Trugschluss. Solange der hochradioaktive Müll in provisorischen Hallen lagert, bleibt er eine reale Bedrohung – für heutige und kommende Generationen.

Schluss mit dem Weiter-so beim Atommüll!
Deutschland braucht endlich ein tragfähiges Zwischenlagerkonzept für die nächsten hundert Jahre – eines, das maximalen Schutz vor Angriffen, Materialermüdung und Strahlungsrisiken gewährleistet. Dazu gehört:

  • Ein modernes Sicherheitsdesign mit nachhaltiger technischer Kontrolle,
  • Transparenz gegenüber der Öffentlichkeit,
  • und eine konsequente Einbindung unabhängiger Fachleute in die Überwachung.

„Die Kühltürme mögen fallen – doch die Verantwortung bleibt bestehen.“
Solange kein sicheres Endlager existiert, bleibt der Atommüll das sichtbar unsichtbare Erbe einer Ära, die noch lange nicht zu Ende ist. ☢️


Quelle: .ausgestrahlt

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