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LANDSHUTER WERKSTÄTTEN SIND BREIT AUFGESTELLT

Bildtext: Beim Rundgang durch die Schreinerei noch vor der Corona-Krise (v.l.): Josef Deimer, Vorsitzender der Lebenshilfe Landshut e.V., Bezirksrätin Martina Hammerl, Bürgermeister Helmut Maier, Samuel Hausmann, Sozialdienst, Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich, Zweigstellenleiter Hermann Stadler und Uwe Heilmann, Bereichsleiter Werkstätten.

 

Landshuter Werkstätten sind breit aufgestellt

In der Corona-Krise kommt das der Lebenshilfe zugute – Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Bezirksrätin Martina Hammerl hatten zuvor die Einrichtung in Altdorf besucht

 

Die Werkstätten der Lebenshilfe Landshut e.V. sind breit aufgestellt. „Wie ein Bauchladen“, erklärt Uwe Heilmann, der Bereichsleiter Werkstätten. Er ist für den Betrieb aller Lebenshilfe-Werkstätten zuständig, die insgesamt an neun Standorten 870 Werkstattmitarbeiter beschäftigen, darunter 224 in Altdorf. Für ihn war die Möglichkeit, Auftragsänderungen oder -rückgänge ausgleichen zu können, immer schon wichtig. Nun, in der Corona-Krise, sieht sich die Lebenshilfe in ihrem Vorgehen bestätigt. „Wir haben 300 verschiedene Kunden, darunter kleine und große Aufträge.“

Derzeit sind die Werkstätten geschlossen, das heißt, die Mitarbeiter mit Behinderung arbeiten nicht. Es gibt nur eine Notfallbetreuung, die aber kaum in Anspruch genommen wird. „Wir sind froh, dass die Leute zuhause und in den Wohnheimen sind. Bisher gibt es bei uns noch keinen bestätigten Fall“, so Heilmann. Die Arbeitskraft fehlt den Werkstätten aber sehr, da es viele Aufträge abzuarbeiten gilt. Einige sind auch „systemrelevant“, beispielsweise ein Kunde, der in der Medizintechnik tätig ist, oder auch die drei Wäschereien, die insgesamt 7 Klinikstandorte, Seniorenheime, Dialysestationen etc. versorgen. Um alles zu bewältigen arbeiten die hauptamtlichen Mitarbeiter mit Hochdruck und großem Engagement weiter, um die Produktion wenigstens teilweise aufrecht zu erhalten. Zusätzlich unterstützt werden sie dabei durch weitere Mitarbeiter aus den Einrichtungen der Lebenshilfe Landshut.

Kurz vor Ausbruch der Corona-Krise hatten Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und Bezirksrätin Martina Hammerl die Werkstätte in Altdorf besucht und wurden von Uwe Heilmann auch darüber informiert, dass durch die Vielzahl an Kunden in unterschiedlichen Bereichen (Metallverarbeitung, Leichtmontage, Wäscherei, Schneiderei etc.) die Logistik innerhalb der Werkstätte hochkomplex sei. Doch auch weitere Herausforderungen galt es in den letzten Monaten zu stemmen: Das neue Bundesteilhabegesetz brachte sowohl für Träger wie die Lebenshilfe als auch für die Sozialverwaltung des Bezirks viele Neuerungen mit sich. „Wir hatten viel Aufklärungsarbeit zu leisten“, so der Bereichsleiter Werkstätten. Hermann Stadler, Zweigstellenleiter Altdorf, und Samuel Hausmann vom Sozialdienst konnten darüber berichten, dass das zu betreuende Klientel allgemein schwächer werde. Das liege zum einen daran, dass bereits während der Schulzeit stärker auf Inklusion gesetzt werde und zum anderen, die bisher leistungsstarken Gruppen älter werden und körperlich abbauen. Als sehr positiv hob der Vorsitzende der Lebenshilfe, Josef Deimer, die Arbeitszufriedenheit hervor. Denn viele, die eigentlich nach 20 Jahren Anspruch auf Rente hätten, arbeiten weiter, weil sie gerne hier sind. Die Tätigkeiten und Abläufe an den Arbeitsplätzen sind auf die Fähigkeiten und Bedürfnisse der Mitarbeiter mit Behinderung zugeschnitten. Leistungsstarke Mitarbeiter, die eine anspruchsvollere Aufgabe suchen, wolle man bewusst fördern, etwa indem man versucht, einen Außenarbeitsplatz für sie zu finden.

Der Besuch damals brachte viele neue praktische Einblicke und Aspekte für die Bezirksvertreter mit sich. So ein fruchtbarer Austausch abseits der gewohnten Zusammenarbeit zwischen Bezirk und Träger, sei positiv für beide Seiten. Prognosen über die künftige Entwicklung der Auftragslage kann Uwe Heilmann indes noch nicht treffen. „Es wird sicher schwierig, aber ich denke, dass ein Großteil unserer Kunden die Krise überstehen wird. Und weil wir eben sehr viele unterschiedliche Auftraggeber haben, sind wir vergleichsweise gut aufgestellt.“

 

-ml-

 

Foto: Manuela Lang/Bezirk Niederbayern

 

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