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BEHELFSMASKEN MADE IN LANDKREIS LANDSHUT – VLIES-ZUSCHNITTE AN GEMEINDEN VERTEILT

Bildtext: Aus Vlieszuschnitten und Schnüren entsteht mit etwas Handarbeit eine fertige Mund-Nasen-Maske.

 

 

Behelfsmasken made in Landkreis Landshut

Vlies-Zuschnitte wurden an die Gemeinden verteilt

 

Landkreis Landshut. Die Vliesrollen, die zum Selbernähen von Masken an alle bayerischen Landkreise verteilt wurden, kommen nun den Gemeinden im Landkreis Landshut zu Gute: Heute (Donnerstag) wurden die letzten der insgesamt gut 36.000 Zuschnitte (aufgeteilt auf Basis der jeweiligen Einwohnerzahl) an die Rathäuser geliefert, die selbstständig darüber entscheiden können, für welchen Zweck sie dieses hochwertige Material verwenden wollen.

„Wir haben uns entschlossen, die Zuschnitte an die Gemeinden zu verteilen, damit für die unterschiedlichen lokalen Voraussetzungen auch passende Möglichkeiten gefunden werden – und niemand könnte dies besser beurteilen als die Entscheidungsträger vor Ort. Während in der einen Gemeinde sich eine örtliche Nähstube über einen kleinen Auftrag freut, sind es in der anderen ehrenamtliche Initiativen, die sich hinter die Nähmaschinen setzen. 35 Gemeinden bedeuten auch immer 35 unterschiedliche Ausgangslagen und 35 unterschiedliche Anforderungen“, erklärt Landrat Peter Dreier das Vorhaben.

Die Kommunen können auch selbst darüber entscheiden, an wen sie die Masken vergeben – ob Bürgerinnen und Bürger für den Privatgebrauch, die Mitarbeiter in den Supermärkten oder die Erzieherinnen und Erzieher in den Kita-Notgruppen. Wichtig ist nur, dass die selbstgenähten Masken nicht im medizinischen Bereich eingesetzt werden dürfen, da hier bei der Fertigung besondere Hygiene-Standards und zertifizierte Fertigungsvorgaben eingehalten werden müssen.

Der Großteil der Rollen wurde von der Firma Zettl aus Weng kostenlos geschnitten und abgepackt. „Dabei hat uns die Firma sehr unterstützt und ihr eigenes Material im Vorfeld zur Verfügung gestellt, bevor unsere eigenen Rollen angekommen sind, damit wir die Gemeinden noch schneller beliefern konnten“, zeigt sich Dreier dankbar.

Denn auch wenn aus dem geltenden Maskengebot durch den Freistaat eine Maskenpflicht werden sollte – der Landkreis Landshut wird seine Bürgerinnen und Bürger nicht flächendeckend versorgen können: „Deshalb ist hier auch Eigeninitiative, Zusammenhalt und bürgerschaftliches Engagement in dieser schwierigen Zeit gefragt“, so der Landrat. Die selbstgenähten Masken können aus allen möglichen Stoffresten hergestellt werden, bestenfalls aus Baumwolle und kochfest. Sie dienen zwar nicht dem Eigenschutz des Trägers, können die allgemeine Ansteckungsgefahr durch Tröpfcheninfektion deutlich senken – und dies ist der Übertragungsweg für das Corona-Virus. Seit einiger Zeit haben bereits viele lokale Schneidereien entsprechende Stoffmasken im Angebot.

Seit dem 9. März 2020 – an diesem Tag wurde der erste Fall bekannt – wurden 809 Bürgerinnen und Bürger aus der Region positiv auf das Corona-Virus getestet, 389 davon konnten aus der Quarantäne mittlerweile wieder entlassen werden. Es wurden 3.259 Kontaktpersonen ermittelt. Bisher sind 25 Personen verstorben, bei denen ein Zusammenhang mit COVID19 möglich ist. (Stand: 16. April 2020, 16.00 Uhr).

In den regionalen Krankenhäusern werden derzeit 104 Corona-infizierte Personen behandelt, davon werden 30 intensivmedizinisch betreut (Stand: 16.04.2020, 10.00 Uhr). Dies sind aber nicht nur Patienten aus dem Raum Landshut – auch Bürgerinnen und Bürger anderer Landkreise befinden sich in den regionalen Kliniken zur Behandlung (werden aber von einem anderen Gesundheitsamt als Indexfall gelistet). Vorsorglich werden alle Patienten mit einem Atemwegsinfekt, die ins Krankenhaus eingeliefert werden, auf das Corona-Virus getestet. Ein großes Problem sind hier aber die fehlenden Laborkapazitäten – aufgrund der enormen Auslastung kann es mittlerweile mehr als sieben Tage dauern, bis das Testergebnis vorliegt. So lange bleibt der Patient auf einer eigenen, isolierten Corona-Station; auch wenn sich nach Eingang des Testergebnisses herausstellen sollte, dass der Patient sich nicht mit dem Virus angesteckt hat. In der Zwischenzeit ist dieser Platz aber dennoch faktisch wie statistisch belegt.

 

Fotos: Landkreis Landshut

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